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Eine direkte Konfrontation zu einem Thema, über das selten öffentlich gesprochen wird, sorgt bei vielen Interviewten für ein oft unliebsames Überraschungsmoment. Wie können Sie professionell und gekonnt reagieren, wenn Sie Überraschungsfragen im Interview gestellt bekommen oder sogar angegriffen werden?

Möglichkeit 1 ÜBERGEHEN

Ihnen fällt keine passende Antwort ein? Dann übergehen Sie den Angriff und sprechen mit dem weiter, was Ihnen an dem Thema wichtig ist. Gegebenenfalls kommentieren Sie den Angriff nur knapp mit einem leichten Lächeln, sofern er nicht völlig unangebracht ist. Das wirkt oft nicht sehr souverän, aber geht als Notfalllösung. Wir empfehlen, solche Situationen gezielt zu trainieren.

Möglichkeit 2 ZURÜCKWEISEN

Sie fühlen sich unangemessen angegriffen und beleidigt, sodass Sie den Angriff zurückweisen. Das kann angebracht sein, wie in diesem Beispiel:

Lena Meyer-Landruth wurde von Markus Lanz damit konfrontiert, dass er um sie besorgt war. Nach einem ungläubigbigen „Ja?“ von Lena Meyer-Landruth konkretisiert Lanz: „Du warst sehr dünn, du wirktest da gestresst … einfach zerbrechlich.“ Darauf konterte die Sängerin: „Das ist aber auch schon wieder Quatsch, Markus!“ Anschließend führte sie aus, dass es sie stört, wenn Schlagzeilen die Wahrnehmung von ihr so leicht beeinflussen: „Ich habe manchmal das Gefühl: Wenn nur genug Leute sagen, dass man zu dünn ist, dann ist man es auch.“

Durch diese direkte Zurückweisung hat Lena Meyer-Landruth gezeigt, dass sie dieses Bild so auf keinen Fall stehen lassen möchte. Diese Methode kann Sie aber auch weniger souverän wirken lassen, wenn Sie dabei nicht bestimmt, sondern leicht zerknirscht wirken, wie hier Frau Göring-Eckardt:

Beispiel: FDP-Chef Lindner stichelte bei Maybrit Illner gegen die Grünen-Fraktionsvorsitzdende: „Wenn Sie aufhören, die Unwahrheit über die FDP zu sagen, höre ich auf, oft die Wahrheit über die Grünen zu sagen.“ Frau Göring-Eckardt hat so reagiert: „Sehr Lustig, jetzt sind Sie ein bisschen zu überheblich.“

Frau Göring-Eckhardt hätte den Seitenhieb auch sportlich nehmen können, hat ihn aber gleich zurückgewiesen und so etwas kleinlich gewirkt. So hatte Christian Lindner einen Lacher auf seiner Seite, auch wenn er nicht ganz fair war.

Möglichkeit 3 UMDREHEN

Sticheleien oder Provokationen können so allgemeiner Natur sein, dass man sie einfach umdrehen und den Ball zurückspielen kann.

Beispiel: Lindner: „Wenn Sie aufhören, die Unwahrheit über die FDP zu sagen, höre ich auf, oft die Wahrheit über die Grünen zu sagen.“
Frau Göring-Eckardt hätte sagen können „Das Gleiche könnte ich Ihnen auch anbieten.“

Möglichkeit 4 DIREKT KONTERN

Beim Kontern geht es vor allem darum, dass Sie nicht überheblich wirken: Der Gegner muss nicht „besiegt“ werden, viel wichtiger ist, wie Sie in der Situation rüberkommen. Fassen Sie die Situation sportlich auf, kommt Ihnen viel eher eine lockere Antwort über die Lippen, als wenn Sie sich persönlich beleidigt fühlen. Diese Einstellung zu entwickeln ist Übungssache.

Beispiel: Frank Plasberg und Hans-Werner Sinn in Plasberg Sendung „Hart aber Fair“: In einer schnellen Antwort-Runde, bei der gefragt war, mit welchem der anderen Talkshow-Gäste man am liebsten einen Tag gemeinnützige Arbeit leisten würde, antwortet der ehemalige Chef des IFO-Institutes: „Ich würde wahrscheinlich Sie nehmen, da ich denjenigen nehmen würde in der Runde, der das höchste Einkommen hat!“ Plasberg lacht kurz, dann kontert er witzelnd: „Eine unbewiesene Behauptung, die sie morgen nicht im Faktencheck finden werden.(lächelt)“

Plasberg kommt mit seiner Replik locker rüber und verärgert niemanden. Das wirkt sympathischer als ein allzu ehrgeiziger Konter. Wie Sie schlagfertige Antworten für Mediensituationen trainieren können, zeigen wir Ihnen gerne in den DIKT-Trainings und -Coachings. Wenn Sie die Kunst der Interview-Rhetorik beherrschen, treten Sie souveräner auf und gewinnen Zuschauer für sich.

Haben Sie weitere Repliken, schicken Sie uns diese. Als Einsender erhalten Sie ein E-Book „Die professionelle Interviewvorbereitung“

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