„Ich manage nur noch Zustände.“ – Diese Aussage eines Bereichsleiters in einem Coaching beschreibt treffend die Realität vieler Führungskräfte im Mittelmanagement. KPI-Reviews, Taskforces, Projekt-Updates und endlose Stakeholder-Matrizen bestimmen den Alltag. Was fehlt? Zeit für echte Führung. Diese strukturelle Überlastung ist kein Einzelfall, sondern ein weit verbreitetes Muster – mit massiven Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Führung.
Kommunikationslücke in der Unternehmensmitte
Das Mittelmanagement ist das Bindeglied zwischen Strategie und operativer Umsetzung – eigentlich. Doch in vielen Organisationen wird diese Ebene zur organisatorischen Sackgasse. Wer in einem Spannungsfeld aus Zielvorgaben, Rollenkonflikten und fehlendem Kommunikationsraum agiert, verliert schnell an Einfluss und Klarheit.
Ein Coaching-Zitat bringt es auf den Punkt:
„Wir reporten ständig nach oben. Aber niemand fragt, wie es unten eigentlich läuft.“
Das ist kein individuelles Scheitern – sondern ein strukturelles Führungsversäumnis.

Viele Führungskräfte in der Unternehmensmitte sehen sich mehr als Zahlenlieferanten denn als Gestalter.
Foto: Darwin Laganzon via Pixabay
Ursachenforschung: Was lähmt das Mittelmanagement?
1. Operative Überforderung durch KPI-Zwang
Eine McKinsey-Studie (2022) zeigt: Führungskräfte im Mittelbau empfinden die Reportings als Belastung. Sie liefern Zahlen, statt Resonanz zu erzeugen.
2. Unklare Rollenbilder
Mal Coach, mal Controller, mal Stakeholder – die ständige Rollenverschiebung erzeugt Unsicherheit.
3. Fehlende Kommunikationskompetenz
Wer nicht gelernt hat, Gespräche strategisch zu führen, reagiert nur – statt zu gestalten.
4. Angst vor Fehlern
In vielen Unternehmen herrscht noch immer eine Kultur des Misstrauens. Wer auffällt, riskiert Kritik. Wer nichts sagt, bleibt (scheinbar) sicher.

Viele Führungskräfte im mittleren Management fühlen sich durch die hohe Anzahl an KPIs und Reportings überfordert. Resonanz und Teambildung fällt hinten runter. Foto: Dall-E by DIKT
Was erfolgreiche Mittelmanager anders machen
Kommunikation mit Haltung
Eine Teamleiterin in der Industrie nutzt wöchentliche Check-ins nicht nur für Aufgaben, sondern zur emotionalen Einordnung von Zielen. Das schafft Klarheit und Vertrauen.
Kontext statt nur Content
Ein Projektleiter beginnt jedes Team-Meeting mit einem Update zur strategischen Lage – und verändert damit die Qualität der Diskussion.
Meetings als Führungsmomente
Wer Sprache bewusst nutzt, schafft Orientierung. Führung wird in Sprache sichtbar – nicht im Organigramm.
Zwei Best Practices: Kommunikation als Leadership-Tool
Google: Psychologische Sicherheit als Erfolgsfaktor
Im Projekt „Aristotle“ identifizierte Google psychologische Sicherheit als entscheidend für High-Performance-Teams. Ein Teamleiter, der offen über seine Krebserkrankung sprach, setzte damit ein Zeichen für Vertrauen und Offenheit – mit messbarem Erfolg.
Johnson & Johnson: Entwicklung durch Kommunikation
Der Konzern setzte gezielt auf Trainings für Mittelmanager mit Fokus auf Empathie, Kommunikation und Haltung. Ergebnis: mehr Engagement, längere Betriebszugehörigkeit, weniger Konflikte.
Fazit: Die Mitte braucht Mut – und Sprache
Führung im Mittelmanagement darf nicht im Status-Quo erstarren. Es braucht Mut zur Positionierung, Klarheit in der Kommunikation und ein Umfeld, das Feedback und Haltung fördert. Wer in der Mitte steht, sollte nicht nur Anforderungen vermitteln – sondern Orientierung geben.
Führungsaufgabe Nr. 1: Kommunikation.
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