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Mark Zuckerberg hat mit einer Stellungnahme zu den Vorwürfen des Datenmissbrauchs auf sich warten lassen. In den Tagen, die verstrichen, wuchs der Druck auf ihn kontinuierlich. Dass er solange gewartet hat, bis er sich überhaupt äußerte, spricht für ein Vorgehen nach der Salami-Taktik: Aussagen nur, wenn der Druck zu groß wird, dann auch nur das Nötigste und in kleinsten Scheiben.

Schließlich ließ er auf seiner Facebook-Seite verlauten: „Wir haben eine Verantwortung, Eure Daten zu schützen, und wenn wir das nicht können, dann verdienen wir nicht, in Eurem Dienst zu stehen.“ Hat er damit selbst das Urteil über sich selbst und das von ihm geführte Unternehmen gesprochen? Medienberichten zufolge wusste Zuckerberg bereits seit 2015 von den Cambridge Analytica-Aktivitäten.

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz wirft Facebook vor, ernsthafte Gespräche seit Jahren auszuschlagen. Eine stärkere Kontrolle wäre notwendig, „um deutsches Recht auch umzusetzen.“ Nur mit dem Vertrauen der Bürger könne man die Digitalisierung voranbringen. Für dieses Vertrauen brauche es die Gewissheit, dass unsere Grundrechte auch für Facebook gelten. Im aktuellen Fall muss „Facebook die Karten auf den Tisch legen: Wie viele Fälle hat es in Deutschland gegeben? Was gibt es bei Cambridge Analytica noch mehr aufzuklären? Damit dann endlich gehandelt wird.“

Mangelnde Verantwortung kritisiert Internet-Experte und Blogger Sascha Lobo, der die Empörung über Cambridge Analytica-Vorfall aber als übertrieben bezeichnet. Der eigentliche Skandal liege darin, dass Facebook seine „tiefgreifende gesellschaftliche Wirkung“ als meinungsbildendes Medium nicht wahrhaben will. Die Gefahren für die Demokratie werden zugunsten der Werbeeinnahmen ausgeblendet.

„Ich habe Facebook gegründet, und am Ende des Tages bin ich dafür verantwortlich, was auf unserer Plattform passiert.“ so Zuckerberg. Von einer Verantwortung von Facebook über das Netzwerk hinaus ist nichts zu hören, genauso wenig gibt es konkrete Zusagen, welche Schritte Facebook gehen möchte. Sollte Facebooks Umgang mit Daten also kontrolliert werden, damit er nicht er außer Kontrolle gerät?

Noch gibt es keine ernstzunehmende Alternative zu Facebook. Das weiß Zuckerberg. Daher wird nichts passieren, wenn er die Aufregung mehr oder weniger im Sand verlaufen lässt. Jedoch sollte er bedenken, dass die Bereitschaft wächst, Alternativen zu entwickeln, und Nutzer vermehrt ihre Accounts löschen, wenn solche Negativ-Schlagzeilen über Facebooks Umgang mit Daten kursieren.

Das DIKT empfiehlt Führungskräften: Bereiten Sie sich auf Krisen regelmäßig vor. Hat die Krise begonnen, zeigen Sie auf, was Sie tun, um den Grund für die Krise zu beheben. Lassen Sie Ihren Ankündigungen Taten folgen. Wahrscheinlich wird man Zuckerberg seine Entschuldigung abnehmen – ein zweites Mal wird das nur funktionieren, wenn er seine Worte glaubhaft durch Handlungen unterstrichen hat.

Kontakt: office@medientraining-institut.de

Bildquelle: (CC) Brian Solis, www.briansolis.com and bub.blicio.us

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