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Am 31.01.2018 hat Trump seine erste wirkliche Rede zur Lage der Nation gehalten. Angekündigt hatte er eine versöhnliche Rede für alle Teile der Gesellschaft. Im ersten Satz betont er seine Vision: „Amerika wieder groß zu machen – für alle Amerikaner“ und erhielt stehenden Applaus.

Was dann folgte war in erster Linie ein Loblied auf die eigene Arbeit. Seine scheinbaren Versuche auf politische Gegner einzugehen, strotzten vor Selbstgefälligkeit. Trump: „Und etwas auf das ich sehr stolz bin: Die Arbeitslosigkeit von Afro-Amerikanern, hat die niedrigste Rate, die je aufgezeichnet wurde. Und die Arbeitslosigkeit von hispanischen Amerikanern, hat ebenfalls das niedrigste Level in der Geschichte erreicht.“ Ganz so, als wäre es sein Verdienst und nicht der seines Vorgängers.

Auch die Ehrung der Ehrengäste verläuft nach diesem Prinzip. Im Fall des schwarzen Schweißers Corey Adams, sagte er: „Corey ist ein absolut amerikanischer Arbeiter. (…) Wie viele hart arbeitende Amerikaner, plant Corey, seine Ersparnisse durch die Steuersenkung in sein neues Zuhause und die Bildung seiner zwei Töchter zu investieren. Corey, bitte steh auf!“
Des Weiteren ehrt er einen zwölfjährigen patriotischen Jungen, der Geld für Flaggen auf Veteranen-Gräbern sammelt und zwei hispanische Familien, die Töchter bei einem Anschlag der MS-13 Bande verloren hatten. „Starke Momente“ schreibt Die Welt – „Instrumentalisierung  von Privatpersonen für Propagandazwecke“ nennt es Spiegel Online.

Wer in dieser Rede nach Selbstkritik oder Äußerungen zu kritischen Themen sucht, wird enttäuscht. Was von Trumps Versöhnungsversuch übrig bleibt, ist ein Lehrstück in Sachen Provokation. „Das ist unser neuer amerikanischer Augenblick“ sagt er zum Beispiel oder auch: “Wenn alle Amerikaner zusammenstehen, können wir alles erreichen“. Diese Worte dürften auf viele Zuschauer zynisch wirken, wenn man bedenkt, dass Trump das Land gespalten hat, wie kaum ein Präsident zuvor.

Hat Trump dazugelernt?

Trump platziert seine Angriffe in dieser Rede zwischen den Zeilen. Damit vermeidet er die Angriffsflächen, die er so oft bietet indem er reaktionär und unkontrolliert auftritt. Er wirkt souverän und staatsmännisch und formuliert Zugeständnisse an die Demokraten. Ernst zu nehmen sind diese nicht. Dass der Präsident nicht an einer sinnvollen Diskussion interessiert ist, zeigt sein erster Tweet nach der Rede: “45,6 Millionen Menschen sahen zu – das größte Publikum aller Zeiten.“ Eine glatte Lüge.

Jeder Redner muss seinen persönlichen Redestil finden. Sie sollten aber beachten, dass der polternde und provokante Stil à la Trump Ihnen nur kurzfristige Erfolge bringen wird. Nachhaltige und auf Kooperation angelegte Rhetorik, die auf Empathie basiert, wird langfristig erfolgreicher sein. Die Trainer des DIKT helfen Ihnen gerne dabei, Ihren persönlichen Redestil zu entwickeln und zu perfektionieren. Kontakt: office@medientraining-institut.de

Bild: Trump bei der Rede zur Lage der Nation (Quelle: whitehouse.gov)

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